Herausforderndes erstes Halbjahr 2022

Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Heute Morgen haben wir unsere Halbjahresergebnisse 2022 veröffentlicht. Gerne möchten wir auch Ihnen einen kurzen Überblick darüber geben:
Wir blicken auf ein herausforderndes erstes Halbjahr 2022 zurück. Im Zuge der COVID-19-Pandemie und der russischen Invasion in der Ukraine kam es zu erheblichen Steigerungen bei Rohmaterial- und zusätzlich zu stark ansteigenden Energiepreisen sowie zu Problemen bei den Lieferketten, welchen auch wir ausgesetzt waren. Vor dem Hintergrund dieser politischen Krise und des damit einhergehenden Umdenkens erweist sich die von uns eingeschlagene Strategie mit modernen Produkten für energieeffiziente und -autarke Gebäude als umso richtiger. Neben den bereits bekannten wirtschaftlichen Vorteilen beschleunigen unsere Produkte den Wandel zu Haushalten, die von fossilen Energieträgern und Strompreisen unabhängig sind. Ebenfalls zahlen sich die in der Vergangenheit beschlossenen und getätigten Investitionen aus, um mit Produktivitätssteigerungen den gestiegenen Materialpreisen zu begegnen.
Wir haben im ersten Halbjahr 2022 den Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7.2% von CHF 588.6 Mio. auf CHF 630.9 Mio. steigern können. Das währungs- und akquisitionsbereinigte Wachstum betrug 9.8%. Unser EBITDA ging im gleichen Zeitraum um 22.4% von CHF 67.6 Mio. auf CHF 52.4 Mio. zurück. Folglich reduzierte sich auch die EBITDA-Marge von 11.5% im Vorjahr auf 8.3%. Einen negativen Einfluss auf das absolute EBITDA hatte dabei die Stärke des Schweizer Frankens, der sich gegenüber fast allen für die Arbonia relevanten Währungen um einen hohen einstelligen Prozentsatz aufwertete, womit die im Ausland anfallenden Ergebnisse in Schweizer Franken umgerechnet tiefer ausfielen als budgetiert. Unser EBIT erreichte CHF 17.8 Mio. (CHF 34.9 Mio. im Vorjahr), dies entspricht einem Rückgang von 48.9%. Unser Konzernergebnis (nach Steuern) belief sich auf CHF 11.7 Mio. und liegt somit 50.4% unter dem Vorjahreswert von CHF 23.6 Mio.
Entwicklung der Divisionen im ersten Halbjahr 2022
Die Division HLK hat den Umsatz im ersten Halbjahr von CHF 304.9 Mio. in der Vorjahresperiode um 13.1% auf CHF 344.9 Mio. steigern können. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte betrug das Wachstum 15.7%. Das EBITDA reduzierte sich von CHF 33.6 Mio. im Vorjahr um 17.9% auf CHF 27.6 Mio. Dies entspricht einem Rückgang der EBITDA-Marge von 11.0% auf 8.0%. Das EBIT sank um 39.7% von CHF 18.3 Mio. im Vorjahr auf CHF 11.0 Mio.
Dabei war das erste Halbjahr 2022 der Division HLK von einigen Herausforderungen geprägt. Zum einen beeinträchtigten die weiterhin stark steigenden Materialpreise und Energiekosten das Geschäft. Infolge einer durchdachten Preisstrategie gelang es der Division jedoch, eine Situation zu verhindern, in der es zu einer Überbevorratung auf Seiten der Gross- und Fachhändler kam. So konnte, im Gegensatz zum Vorjahr, auch das Warenlager für das wichtige zweite Halbjahr aufgebaut werden, was zu einer Zunahme des Umlaufvermögens geführt hat. In Kombination mit Preiserhöhungen sowie auf der Grundlage des in den letzten Jahren erreichten hohen Automatisierungsgrads der Werke gelang es der Division in einem volumenmässig rückläufigen Markt Marktanteile zu gewinnen.
Die Division Türen hat im ersten Halbjahr 2022 einen Nettoumsatz von CHF 284.2 Mio. erwirtschaftet und liegt somit 0.9% über dem Vorjahreswert von CHF 281.6 Mio. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte betrug das Wachstum 3.7%. Das EBITDA reduzierte sich um 24.8%, von CHF 40.3 Mio. auf CHF 30.3 Mio. Die EBITDA-Marge sank somit von 14.3% auf 10.7%. Das EBIT ging von CHF 23.9 Mio. im Vorjahr um 44.7% auf CHF 13.2 Mio. im ersten Halbjahr 2022 zurück.
Die Division Türen war im ersten Halbjahr 2022 mit einigen schwierigen Themen konfrontiert. Es kam zu Beginn des Jahres zu Produktionseinschränkungen aufgrund einer grossen Anzahl von quarantänebedingten Abwesenheiten und damit verbunden zu Problemen in der Fertigung und Logistik. Mit den Investitionen in erhöhte Kapazitäten, Produktivität und Automatisierung haben wir aber bereits in den vergangenen Jahren das Fundament für profitables Wachstum gelegt und somit grössere negative Auswirkungen verhindern können. Für die Division gab es ebenfalls in erheblichem Umfang Preissteigerungen bei Rohstoffen zu verarbeiten. Um diesen entgegenzuwirken wurden weitere Preiserhöhungen im ersten Halbjahr 2022 bei den Kunden angekündigt, welche im zweiten Halbjahr 2022 wirksam werden.
Die Arbonia erwarb im Juli 2022 100% der Anteile an der deutschen Joro Türen GmbH, einem Produzenten von Spezialobjekttüren im Bereich Brand-, Rauch-, Schall- und Einbruchschutz. Die Stärke von Joro liegt insbesondere auf individuellen Kundenanforderungen, welche sich im industriellen Setup der Division Türen bisher nicht abbilden liessen. Mit der Übernahme von Joro werden wir den Ausbau des Objektgeschäfts konsequent weiter vorantreiben. Zudem erhalten wir den Zugang zu umfassenden Zulassungen und Zertifizierungen für Türen mit Übergrössen.
Ausblick
Mittelfristig sehen wir noch keine Entspannung bei den externen herausfordernden Faktoren. Allerdings ist die Arbonia für die Zukunft durch ihre strategische und operative Vorarbeit gut aufgestellt, um profitabel wachsen zu können.
Geschätzte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wir bedanken uns für Ihren Einsatz.
Beste Grüsse
Alexander von Witzleben Executive Chairman | Daniel Wüest Group CFO | Alexander Kaiss CEO Division HLK | Claudius Moor CEO Division Türen |